Aktuell: Adventsmümpfelikalender
"Jede Tag ä Wiehnachtsgschicht". Gelesen von Brigitte Schmidlin und Kamil Krejčí.
Zu sehen und hören auf unseren Kanälen: Youtube und Facebook
Theater und alle anderen Kultureinrichtungen sind wegen der Covid-19-Pandemie geschlossen. Das öffentliche Leben ist stark eingeschränkt, alles ist verlangsamt und die Normalität aufgehoben. Austausch und Kommunikation zwischen den Menschen sind erheblich beschnitten. Die Behörden regieren zwangsläufig per Notrecht, was unsere gewohnten liberalen Grundrechte ausserordentlich einschränkt.
Kultur im weiteren und etwa Kunst, Theater und Literatur im engeren Sinn verhandeln und hinterfragen gesellschaftliche Prozesse und Themen. Es sind Orte der Reflexion und der Interaktion zwischen Publikum und Künstlerinnen und Künstlern. Dieses gemeinsame Erleben am Kulturort ist nun unterbrochen.
Um diesen Verlust wenigstens teilweise zu ersetzen, entstand die Idee der «Lesestube 8nach8». Schauspielerinnen und Schauspieler lesen zu einem festgesetzten Zeitpunkt in Echtzeit bei sich zu Hause literarische Texte, die das Publikum live über Facebook oder YouTube verfolgen und kommentieren kann.
Mit dem digitalen Angebot emanzipieren wir uns von räumlicher Fixierung und schlagen dem coronabedingten Versammlungsverbot ein Schnippchen. Wir sind uns bewusst, dass eine gestreamte Lesung natürlich nie die tatsächliche Aufführung im Theaterraum ersetzen kann, da die körperliche Kopräsenz der Akteurinnen und Akteure fehlt. Die Lesestube ist aber ein Live-Cam-Format, das die analogen Mittel des Theaters mit digitalen Möglichkeiten verbindet. Wir demonstrieren miteinander: «Es gibt uns noch!»
Das Virus führt zu abgesagten Vorstellungen, was für die freischaffenden Künstlerinnen und Künstler grosse Einkommensausfälle und existenzielle Nöte bedeutet. Ihre Spende in den digitalen Hut kann die ökonomische Seite der Krise nicht beheben, bezeugt aber Ihren Respekt und Ihre Anerkennung für die Leistung der Lesenden.
Die «Lesestube 8nach8» verfolgt keine kommerziellen Interessen. Unsere Leidenschaft gilt dem Wort welches Räume öffnet, Bilder auf unsere Netzhaut produziert, Geräusche und Töne hören lässt.
So, bitte, treten Sie ein ins digitale Theater! Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Peter Brunner und Sandro Feuillet